Über uns

Die Ev. Stiftung Arnsburg (ESTA) blickt auf eine lange Geschichte zurück, die 1846 ihren Anfang im Kloster Arnsburg nahe Lich nahm. Die ESTA ist als gemeinnützige Stiftung im Bereich der Jugendhilfe tätig. Die Angebote richten sich an Kinder, Jugendliche und Familien, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden und pädagogische Unterstützung und Entlastung benötigen. Zu den Angeboten zählen Wohngruppen und Tagesgruppen unterschiedlicher Konzeptionen sowie ambulante Hilfen im Rahmen des SGB VIII.

Geschichte

Cover der Jubiläumsschrift "175 Jahre Evangelische Stiftung Arnsburg"Die Geschichte der Ev. Stiftung Arnsburg ist ausführlich in der Festschrift zum 175-jährigen Bestehen nachzulesen:

175 Jahre – Gestärkt in die Zukunft – Eine Geschichte der Heimerziehung“; Hrsg. Evangelische Stiftung Arnsburg; Justus von Liebig Verlag, Darmstadt; ISBN: 978-3-87390-462-0
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2021

175-Jahr Feier

Seifenkiste mit 3 Luftballons als Ziffern 1,7,5
Die ESTA, die 2021 mit einem großen Festakt und einem unvergesslichen Sommerfest dankbar auf die 175 Jahre ihres Bestehens zurückblicken konnte, ist eine moderne und vielfach wegweisenden Jugendhilfeeinrichtung – sicher ganz im Sinne ihres Gründervaters

1990er

Umbau in den 1990ern

Tischfußball, Computer und Besprechungstisch im neu gebauten Wissens- und Kompetenzcenter

In den 1990er Jahre brachen für die Stiftung wirtschaftlich herausfordernde Zeiten an. Neue Konzeptionen, die auch umfangreiche bauliche Veränderungen mit sich brachten, sicherten nicht nur das Überleben der Einrichtung, sondern läuteten eine kontinuierliche qualitative und quantitative Weiterentwicklung ein.
Alle Wohngruppen wurden umgebaut, eine Tagesgruppe mit einem ungewöhnlichen und neuen Konzept eröffnet, die Turnhalle zu einer modernen Multifunktionshalle umfunktioniert. Ein viel beachtetes Schutz-und Partizipationskonzept wurde nicht nur entwickelt, sondern wird auch gelebt. Einzigartig war die Gründung des Wissens- und Kompetenzcenters 2007. Das große Spiel- und Freizeitgelände der Stiftung wurde sukzessive unter maßgeblicher Beteiligung der Kinder- und Jugendvertretung umgestaltet (die dafür 2018 den 1. Hessischen Partizipationspreis erhielt).
Inzwischen begleiten und fördern wir ca. 120 Kinder, Jugendliche und Familien.

1971

Engagement der Diakonissen des Elisabethenstifts Darmstadt endet

1971 endete schließlich das Engagement der Diakonissen des Elisabethenstifts Darmstadt.

1968/69

Bau der Turnhalle

Turnhalle von außen, neu gebaut 1968/691968/69 wurde auf dem Gelände eine eigene Turnhalle errichtet.

1961

Der Umzug nach Lich

Außenansicht des Hauptgebäudes, eröffnet 1961

Kloster Arnsburg – ein idyllischer Ort. Aber die Kinder und Jugendlichen waren vom Leben in einer größeren sozialen Gemeinschaft abgeschottet. Praktische und pädagogische Gründe sprachen immer mehr dafür, einen angemesseneren Ort für zu schaffen.
Auch durch den großen persönlichen Einsatz der damaligen Heimleiterin, Diakonisse Schwester Eva Becker, wurden nach zweijähriger Bauzeit 1961 neue Gebäude am heutigen Standort in Lich bezogen, die nach dem Vorbild des Münchener Waisenhauses von Andreas Mehringer errichtet worden waren.

Vorgesehen war eine familienähnliche Erziehung in sechs abgeschlossenen Wohneinheiten für jeweils zwölf Kinder. Für damalige Verhältnisse in Heimen, die noch geprägt waren von Schlafsälen und in denen der Begriff „Privatsphäre“ eine untergeordnete Rolle spielte, schon nahezu revolutionär. Neben den Versorgungs- und Verwaltungsgebäuden wurde auch eine „Sonderschule für lernbehinderte und entwicklungsgestörte Kinder” auf dem Gelände erbaut.

1947

100-jähriges Bestehen

Am 27.05.1947 wurde das 100-jährige Bestehen des Kinderheimes mit einem Festakt gefeiert – ein großer Moment nach schweren Zeiten.

1939-45

Zweiter Weltkrieg

Im zweiten Weltkrieg wurde nach den schweren Luftangriffen auf Gießen im Winter 1944 die Frauenklinik von dort ins Kloster Arnsburg verlegt. Das Kinderhiem musste hierzu den Bursenbau räumen. Weitere Pläne der Machthaber sahen die Auflösung des Heimes vor. Diese Pläne wurden durch die Befreiung der Amerikaner und dem Ende des Krieges vereitelt.

1914-18 & 1923

Erster Weltkrieg und Wirtschaftskrise

Während des ersten Weltkrieges konnte die Arbeit im Heim weitgehend ungestört weiterlaufen. Die große Wirtschaftskrise in den 1920er Jahren sowie die Inflation trafen dann aber auch das Heim, dessen Fortbestand 1923 nur durch die Zentralhilfe für deutsche Kinderheime und eine erhöhte Spendenbereitschaft einiger Privatpersonen gesichert werden konnte.

1877

Wiedereröffnung als Mädchenerziehungsheim

Mädchen tanzen 1877 im Kreis vor dem Haus des MädchenerziehungsheimsDrei Jahre später wurde das Heim 1877 als Mädchenerziehungsheim wiedereröffnet. Das Elisabethenstift Darmstadt schickte hierzu drei Diakonissen nach Lich.

1874

Kurzzeitige Schließung

Nach dem Tod des Hausvaters Küsthardt schloss das Haus 1874 aufgrund von Nachfolgeproblemen. Die Kinder wurden in Familien untergebracht, die Seitens der Stiftung im Rahmen eines Erziehungsvereins betreut wurden.

27.08.1846

Eröffnung als „Rettungshaus für sittlich verwahrloste Kinder“

Treppenaufgang zum Eingang vom „Rettungshaus für sittlich verwahrloste Kinder“ 1846

Graf Otto zu Solms-Laubach stellte das Gartenhaus des ehemaligen Klosters Arnsburg mit dem zugehörigen Gartenland zur Verfügung, so dass am 27.08.1846 dort ein „Rettungshaus für sittlich verwahrloste Kinder“ gegründet werden konnte. Im Oktober 1847 wurden die ersten fünf Kinder in der „Kinderrettungsanstalt zu Kloster Arnsburg” aufgenommen. Zwei Jahre später wurden bereits zwanzig Jungen und Mädchen betreut.
1864 musste ein Schlafsaal sowie ein Schulraum an das Gartenhaus angebaut werden.

1846

Johann Peter Schäfer

Portrait des Friedberger Blinden- und Taubstummenlehrers Johann Peter Schäfer (1813 – 1902)

1846 jährte sich der hundertste Geburtstag Johann Heinrich Pestalozzis. Die Frage, wie dieses Jubiläum zu würdigen sei, beantwortete der Friedberger Blinden- und Taubstummenlehrer Johann Peter Schäfer (08.05.1813 – 26.12.1902) auf seine ganz eigene und dem Geist Pestalozzis verpflichtete Art und Weise: ein „lebendiges“ Denkmal sollte es für den großen Pädagogen sein – ein guter Ort für Kinder, die nicht in ihren Familien leben konnten.